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Neugestaltung des kemptener Hildegardisplatzes
19. Februar 2011
Wir fordern, im Rahmen der von der Stadt Kempten geplanten Neugestaltung des Hildegardisplatzes, vor den Ladengeschäften vom ADFC empfohlene Fahrradabstellanlagen zu installieren.
Worum geht es?
Die Bedeutung guter Fahrradstellplätze für die Förderung des
Radverkehrs wird oft unterschätzt. Ob eine Fahrt mit dem
Fahrrad unternommen wird, hängt auch von den Bedingungen
an Quelle und Ziel ab. Wo Fahrräder bei Fahrtantritt schnell
erreichbar sind und beim Abstellen am Zielpunkt sicher geparkt
werden können, erleichtert dies die Fahrradnutzung.
Für den immer weiter zunehmenden Fahrradbestand gibt es
weder quantitativ noch qualitativ ausreichend
Fahrradstellplätze. Fahrraddiebstahl ist zum Massendelikt
geworden. Aus Angst vor Diebstahl werden gute Fahrräder
häufig nicht benutzt; stattdessen werden ältere, zumeist weniger sichere Fahrräder eingesetzt oder
Radfahrten ganz unterlassen.
ADFC empfohlene Fahrrad-Abstellanlagen
In der Technischen Richtlinie TR 6102 (01.01) „Empfehlenswerte Fahrrad-Abstellanlagen“ hat der ADFC
Anforderungen an die Sicherheit und Gebrauchstauglichkeit von Abstellanlagen formuliert. Nach diesen
Technischen Richtlinien prüfen unabhängige Institute im Auftrag des ADFC die Abstellanlagen.
Erfüllen Abstellanlagen die festgelegten Anforderungen, werden sie vom ADFC empfohlen.
Eine Liste mit ADFC empfohlenen Abstellanlagen wird im Internet veröffentlicht. http://www.adfc.de/1852_1
Programm für Fahrradstellplätze
Stellplätze für Fahrräder benötigen nur etwa ein Achtel der Fläche eines Kfz-Stellplatzes und kosten bei
vergleichbaren Ausführungen höchstens 10 % davon. Flächen und Mittel sollten deshalb bevorzugt für
Fahrradstellplätze genutzt werden.
NRW hat beispielsweise Richtzahlen für notwendige Fahrradstellplätze in seiner Landesbauordnung.
Diese schreiben für Läden und Geschäftshäuser einen Fahrradstellplatz je 14 m² Verkaufsfläche vor.
Kosten
Die Höhe der Investitionskosten für einen Fahrradstellplatz
hängt von der technischen Ausrüstung, den
Grunderwerbskosten und den Baukosten (Anlage, Montage,
Überdachung) ab. Ohne Grunderwerb kosten einfache,
verzinkte Bügel ca. 60–120 €, Fahrradboxen ca. 500–1000 €
und automatische Parkhäuser ab ca. 2500 € je Stellplatz.
Abschließbare Fahrradrundhäuser nach dem Modell des
„Hamburger Fahrradhauses“ mit jeweils 12 Stellplätzen kosten
je nach Hersteller zwischen 4500 und 5500 €. Zum Vergleich:
Ein einzelner Autostellplatz kostet zwischen 3.500 € und
35.000 €. Bei den Betriebskosten fallen Reinigung, Wartung
und Instandhaltung der Anlage sowie das Entfernen
ungenutzter Alt-Fahrräder an.